Nikolaus!
Heute ist Nikolaus – und ich hoffe, ihr habt alle heute Morgen ordentlich gefüllte Stiefel vor der Tür vorgefunden. Nikolaustag ist doch wirklich ein tolles Fest: Man wird reich beschenkt. Wie schön!
Fabian Vogt, der Heilige Nikolaus wird ja eigentlich nur von Katholiken verehrt. Heißt das: Bei dir als Evangelischem Pfarrer war heute Morgen der Stiefel leer?
Nee! Zum Glück nicht. Denn ich liebe Süßigkeiten. Und bei Nikolaus nehmen‘s die Evangelischen nicht gar so genau.
Aber du hast Recht. Zu Zeiten von Martin Luther gab's überhaupt nur zu Nikolaus Geschenke – an Weihnachten gar nicht.
Wer bringt die Geschenke: der Nikolaus oder das Christkind?
Und weil der Reformator gegen die Verehrung von Heiligen war, wollte er den Nikolaus unbedingt freistellen und hat – Schwupps – das Christkind zum neuen Gabenbringer ernannt. Das war quasi die Erfindung der Weihnachtsgeschenke.
Nur: Die Katholiken wollten sich den Nikolaus natürlich nicht nehmen lassen. Deshalb gibt's jetzt im Dezember zweimal Bescherung. Witzig, oder?
Sag doch noch mal: Was feiern wir an Nikolaus eigentlich?
Gute Frage. Denn natürlich war der heilige Nikolaus ursprünglich kein Süßigkeiten-Onkel, sondern ein Lebensretter.
Der Bischof aus dem vierten Jahrhundert ist bekannt dafür, dass er Menschen in Not geholfen hat, Menschen, die sonst verhungert, hingerichtet oder versklavt worden wären.
Nikolaus im eigentlichen Sinn feiern, heißt deshalb: Wir feiern, dass es immer wieder Leute gibt, die anderen aus Liebe Gutes tun. Und vielleicht fällt uns dann ja selbst jemand ein, der unsere Hilfe braucht.