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Drei Weise und drei Weisheiten
Bild: Jäger

Drei Weise und drei Weisheiten

Norbert Mecke
Ein Beitrag von Norbert Mecke, Dekan, Evangelischer Kirchenkreis Melsungen
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Warum haben die drei Weisen aus dem Morgenland so eine wahnsinnige Verspätung als sie an der Krippe ankommen? Wir haben vor 14 Tagen Weihnachten gefeiert und heute ist erst der Dreikönigstag. Reichlich spät.

Warum kamen die drei Weisen so spät zur Krippe?

Mussten sie nach der Ankunft aus dem Ausland erst in Quarantäne? Oder ist es einfach so, dass Theoretiker wie diese Astronomen eben etwas länger brauchen? Die praktisch veranlagten Hirten waren schon Minuten nach der Geburt von Jesus an Ort und Stelle.

Es liegt am Kalender

Die Antwort ist die: Es liegt einfach nur daran, welchen Kalender man benutzte. Seit 1582 setzte sich der gregorianische Kalender mit Weihnachten am 25. Dezember durch. In der Tradition einiger orthodoxer Kirchen blieb man beim julianischen Kalender und dem 6. Januar.

Drei Weisheiten nehme ich von den Weisen mit

Da Weihnachten aber mehr als eine Eintagsfliege sein will, passt das schon mit mehreren Terminen. Drei Weisheiten nehme ich heute von den Weisen mit:

Der Sehnsucht folgen

Als erste, dass es sich lohnt, seiner Sehnsucht zu folgen. Sie spürten: Da ist mehr. Im Leben gibt es noch was zu finden. Da bleibt immer ein Überschuss über alles, was wir kennen, hinaus. Eben Gott als das Geheimnis unserer Welt.

Dort suchen, wo etwas aufleuchtet

Die zweite Weisheit ist, da zu suchen, wo etwas aufleuchtet. Damals der Stern über dem einfachen Stall. Heute zum Beispiel bei Menschen, deren Haltung und Tun etwas ausstrahlen. Die andere so mit ganzem Einsatz lieben, dass sie aufblühen. Die einen beständigen Halt haben – sogar, wenn das Leben dunkle Zeiten bereithält. Wer und was wohnte damals dem Stall und bis heute in Herzen inne, dass es so leuchtet?

Selbst auch investieren

Und die dritte Weisheit: Selbst etwas investieren, wenn man die Antwort gefunden hat. Bei den Dreien waren es bekanntlich Gold, Weihrauch und Myrrhe: also das, was anderen zum Auskommen, für ihre Gesundheit und Lebensfreude hilft.

Gott lässt sich finden und öffnet Herzen

Bei den Weisen mündet die Suchbewegung fließend in Geberlaune als ihnen klar wurde: Gott ist die Antwort auf unsere Sehnsucht und der Grund des Leuchtens!  Die Sache mit Gott ist kein Griff nach den Sternen. Er lässt sich finden. Und macht Herzen weit. Wer auf Gott als Geheimnis der Liebe trifft, kann nicht knauserig gegenüber anderen bleiben.

Der Sehnsucht nach Sinn folgen, suchen, wo Liebe aufleuchtet und sich davon anstecken lassen. Weihnachten oder heute am Dreikönigstag:  eigentlich ist es dafür nie zu spät.

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