
Umdenken - durch Begegnung und Nähe
Hans passiert etwas Komisches. Auf seinen langen Spaziergängen verliebt er sich in Bäume. Allmählich entwickelt es sich für ihn zu seiner Leidenschaft. Er führt eine Liste der verschiedenen Bäume, die er gesehen hat: Eiche, Buche, Birke, Kastanie. … Manche zeichnet er auch. Gern bleibt er auch mal länger vor einem stehen, streicht über die Rinde, die Äste und die Blätter.
Er kauft sich sogar Bücher, um über die einzelnen Baumarten mehr zu erfahren.
„Mit dieser Liebe,“ so erzählt er schmunzelnd „fangen die Probleme an. Denn nun seit mir die Natur nicht nur gefällt, sondern ich einen Teil von ihr liebe, kann ich gar nicht mehr anders als mich um sie zu sorgen“. Wenn man in seinem Zimmer bleibt, sagt Hans weiter, oder die Achseln zuckt, dann sind die Welt und ihre Probleme entmutigend. Seit ich aber rausgehe und die Natur mit wachen Augen und mit dem Herzen betrachte, beginne ich vieles zu lieben.
Um seine geliebten Bäume zu schützen, fährt er nun weniger Auto oder überlegt dreimal, ob die Flugreise nötig ist.
Hans Geschichte zeigt mir erneut: Der moralische Zeigefinger und
Appelle an mein Umweltbewusstsein nutzen wenig.
Umdenken gelingt durch Begegnung und Nähe. Das berichten auch die Menschen, die das erste Solarwärmekraftwerk in der Cerdagne, der sonnenreichsten Gegend in Frankreich heute genau vor 40 Jahren ans Netz gehen ließen. Sie handelten auch aus Liebe zur Natur. Die Nutzung von erneuerbaren Energien schützt die Umwelt. Die Sonne diente als Energiequelle.
Durch sie produziert das Turmkraftwerk an rund 180 Tagen im Jahr Strom - ohne die Luft zu verschmutzen.
Hans und die Erbauer des ersten Solar-Wärmekraftwerks ermutigen mich, rauszugehen und mir Zeit zu nehmen. Augen und Herz für die Schönheit der Natur zu öffnen.
Wer weiß, was sich dann ändert?
Vielleicht spüre ich erneut und nachhaltig, dass Pflanzen, Tiere und wir Menschen zusammen gehören und Geschöpfe Gottes sind.
Nur gemeinsam eine Zukunft haben. Umdenken durch Begegnung und Nähe.