Verwandtschaft
Wir sind auf der Rückreise aus dem Urlaub. Von der Nordsee nach Marburg ist es echt weit.
Zum Glück können wir eine erste Station bei meiner Schwester in Hamburg machen. Die nimmt sich eine längere Mittagspause und macht uns sogar schnell ein paar Nudeln mit Salat. Gestärkt fahren wir weiter. Aber bald schon fangen die Staus an. Irgendwann reicht es uns. Wir brauchen eine längere Pause zum Verschnaufen.
Spontaner Besuch bei der Familie
Gut, dass mein Bruder mit seiner Familie in der Nähe von Hannover wohnt. Da rufe ich schnell an. „Hi, seid ihr heute zu Hause? Wir würden spontan vorbeikommen, wenn es geht. Hier ist nur Stau und wir würden lieber erst abends weiterfahren.“. Und mein Bruder sagt nur: „Klar, wann seid ihr hier und wie sieht es mit Kaffee und Kuchen aus? Wir holen auch noch Brot fürs Abendessen.“ „Prima“, sage ich, „wir sind in einer Stunde bei euch.“
Mein Sohn sagt: „Dazu musst du was schreiben, Papa. Ich finde das so schön, dass wir Leute haben, auf die wir uns verlassen können. Die sich Zeit für uns nehmen, auch wenn sie vielleicht eigentlich was anderes vorhaben. Die für einen da sind.
Sich auf die Familie verlassen können, ist schön
Ja, stimmt: Das ist für mich Familie: Wenn ich Hilfe brauche, dann gibt es jemand, den ich anrufen kann. Auch wenn es nur um Kleinigkeiten geht. Nicht in jeder Familie ist solche Hilfe selbstverständlich, das weiß ich.
Aber für mich folgt sie einem großen Ideal: Der Vorstellung, dass wir als Christinnen und Christen Kinder Gottes sind. Eine Familie, die im Geist Gottes, im Geist der Liebe füreinander da ist.
Wenn jemand Hilfe braucht, sich Zeit nehmen, gastfreundlich sein, auch wenn es grad nicht 100 prozentig in meinen Terminkalender passt. Darauf liegt Segen, denn Jesus sagt: Was ihr einem meiner geringsten Schwestern und Brüder getan habt, habt ihr mir getan!