Treffpunkt Küche
„Lass nur, ich mach das schon.“ Monika hat das Geschirrtuch längst in der Hand. Wir sind beim Begegnungstreff in der Nachbarschaft und sitzen oder stehen in der Küche. Wie fast jedes Mal ist Monika nach der Veranstaltung die Erste und die Letzte. Nur den Kaffee haben andere schon vorher gekocht. Die Schnellen. Die Zielstrebigen. Die alles flott erledigen.
Einander dienen - Lieber flott oder doch langsam?
Monika ist langsam in ihren Bewegungen. Sorgfältig, bedächtig. Sie ist die Frau für den Spüldienst. „Ich habe ja Zeit. Daheim wartet niemand auf mich,“ ist ihre Antwort, wenn jemand wieder schnell sein will. In der Küche treffen sich alle. Monika genießt den Trubel. Fast tut es ihr leid, dass sie ein Mädchen verscheuchen muss. Es sitzt genau vor der Schranktür, wo die sauberen Kaffeetassen wieder reinkommen. Ja, es würde ihr etwas fehlen ohne den Begegnungstreff. Und sie kann selbst was geben. Ein Wort aus der Bibel ist Monika wichtig: „Dient einander mit den Gaben, die ihr von Gott bekommen habt“. (1. Petrusbrief 4,10).
Langsamkeit tut gut
Für sie es der Spüldienst. Das ist das, was sie kann. Auch wenn es langsam geht. Doch gerade ihre Langsamkeit, über die sich zielstrebige Menschen manchmal ärgern, kann eine Hilfe sein. Zielstrebig und flott – so arbeite ich gerne. Aber mit Monika in der Küche schalte ich um. Ich merke, es tut auch mir gut, einen Gang zurückzuschalten. Langsam und sorgfältig werden, und Menschen um mich her wahrnehmen. Mit ihr zusammen will ich nicht mehr schnell fertig werden, höre den Plaudereien der anderen zu und freue mich, dass die Küche zum Treffpunkt geworden ist, wo sich Menschen begegnen.