hr4 ÜBRIGENS
hr4
Sattler, Claudia

Eine Sendung von

Evangelische Pfarrerin, Herborn

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Sitzenbleiben beim Krippenspiel?

Bei uns in der Kirche steht die erste Krippenspielprobe an. Die Hirten sitzen bereit. Die Engel treten vor sie und sagen strahlend: „Fürchtet euch nicht! Wir haben gute Nachrichten für euch. Euch ist ein Kind geboren. Geht hin und seht.“

Erste Krippenspielprobe – himmlische Botschaft trifft Zögern

Nichts passiert. Die Hirten bleiben sitzen. Das Strahlen der Engel lässt nach. Unsichere Blicke. Dann fragt eins der Hirtenkinder: „Was für ein Kind?“ Und ein Engel antwortet: „Na, Gottes Sohn!“ kommt die Antwort. Die Hirten bleiben immer noch sitzen, und die Engel sind ratlos. Da müssen erst die anderen, die zuschauen, laut rufen: „Los, ihr müsst zum Stall gehen!“ Erst dann kommen die Hirten in Bewegung.

Wenn Zweifel bleiben – warum es schwer ist, guten Nachrichten zu trauen

Irgendwie fühle ich mit den Hirten. Ich brauche auch viel gutes Zureden, um in Bewegung zu kommen und guten Nachrichten zu vertrauen. Zum Beispiel lädt mich eine Freundin in der Adventszeit ein. Ich weiß, das würde mir guttun. Aber es ist noch so viel zu organisieren, so viele andere Termine. Also bleibe ich zu Hause. Oder mein Mann erzählt mir gute Nachrichten, aber ich sage erst mal „Ja, aber…“.

Vertrauen wie die Hirten – Aufbrechen statt „Ja, aber…“

Die Hirten der Weihnachtsgeschichte bleiben nicht sitzen. Sie sagen nicht „Ja, aber…“. Sie machen sich auf den Weg. Sie begegnen dem Kind. Das berührt sie und verändert sie. Sie gehen fröhlich heim und loben Gott. Freude finden – Was bewegt dich im Advent? Das will ich auch: In Bewegung kommen, neugierig bleiben, guten Nachrichten trauen und staunen und fröhlich sein. So, wie beim Krippenspiel schließlich alle froh bei dem Kind in der Krippe ankommen.

Ein kleiner Anfang – Mut zu Vertrauen und Veränderung

Vielleicht fange ich damit an, meiner Freundin zuzusagen. Wer weiß, was mich berührt und verändert, wenn ich nicht auf dem Sofa und in meinen Gedanken sitzen bleibe.