Mitten im Sturm – gehalten
Es war einer dieser Tage. Mein Kind krank. Die Nacht kurz, der Tag zäh wie Kaugummi. Meine Tochter ist sehr anhänglich. Ein Wutanfall beim Frühstück, meine Tochter will nur getragen werden – und der Haushalt sieht aus wie nach einem kleinen Orkan. Ich stand da, mitten in der Küche, müde, überfordert – und ehrlich gesagt auch ein bisschen verzweifelt.
Dann fiel mir eine Geschichte aus der Bibel ein – Matthäus 14. Die Jünger sind im Boot. Es ist Nacht. Der Wind bläst ihnen entgegen, die Wellen schlagen hoch. Sie kämpfen – und haben Angst. Und dann – mitten im Sturm – kommt Jesus. Er läuft auf dem Wasser. Petrus will zu ihm gehen, wagt den Schritt – und beginnt zu sinken. Und Jesus? Streckt sofort die Hand aus und sagt: „Du Kleingläubiger, warum hast du gezweifelt?“ Ich fühlte mich in dem Moment wie Petrus.
Nicht zweifeln, sondern glauben
Ich war losgegangen, ich wollte alles richtig machen – aber die Wellen meines Alltags drohten, mich zu überrollen. Und doch: Genau da kommt Jesus. Nicht erst, wenn alles ruhig ist. Nicht erst, wenn die Küche sauber und mein Kind wieder gesund ist. Sondern mitten im Chaos. Mitten im Sturm.
Was für ein Trost. Ich muss nicht auf festem Boden stehen, um gehalten zu werden. Es reicht, wenn ich seine Hand ergreife. Das kann durch ein kurzes Gebet passieren - ein Stoßgebet, in dem ich alles einfach loswerden darf, was mich gerade bewegt.
Vielleicht kämpfen auch Sie gerade gegen Wellen – im Familienalltag, im Beruf, im Inneren. Denken Sie daran: Jesus wartet nicht am Ufer. Er kommt Ihnen und mir entgegen. Er sieht Sie und alle Menschen. Und er lässt Sie und mich nicht untergehen.