Wie in meiner Trattoria

Ich kenne eine Trattoria, die ist ein echtes Phänomen. Sie liegt in einer verwinkelten Straße in Frankfurt. Gino, der Wirt und Inhaber, hat sie vor über fünfzig Jahren aufgemacht. Er ist die gute Seele des Restaurants. Jeden Gast begrüßt er persönlich, dabei ist es ihm nicht wichtig, ob es ein Stammgast ist oder jemand zum ersten Mal dorthin kommt. Die Einrichtung ist gemütlich, auch wenn hier und da mal etwas umgebaut oder ein Bild an der Wand ausgetauscht wird. Genauso ist es mit der Speisekarte: Neben den Klassikern der italienischen Küche, die schon immer auf der Karte stehen und die ich so gerne mag, gibt es auch immer wieder neue und kreative Sachen zum Ausprobieren. Ich kenne Leute, die schon als Kind bei Gino zu Gast waren und die jetzt mit ihren eigenen Kindern da sind. Ich kann richtig spüren: Diese Trattoria ist für viele Leute zu einem echten Stück Heimat geworden.

Jeden Gast heißt er persönlich willkommen

Manchmal komme ich ins Träumen und denke mir: Könnte meine Kirche nicht auch so ein bisschen was von diesem Lokal haben? Ein Ort, zu dem man immer wieder gerne hinkommt. Ein Raum, in dem ich persönlich begrüßt werde, auch wenn ich zum allerersten Mal da bin. Wo immer darauf geachtet wird, dass es mir an Leib und Seele gut geht. Ich kann dort alt Vertrautes wieder finden, aber auch ganz Neues für mich entdecken. Oft begegne ich auch Freundinnen und Freunden dort, die genau dasselbe wollen wie ich. Aber immer wieder sind auch ganz neue und interessante Menschen da, mit denen ich leicht ins Gespräch komme. Alleine bin ich dort nie! Ja, ich träume von einer Kirche, die wie diese Trattoria, ein echtes Stück Heimat für mich und viele andere ist.

Damit meine Kirche ein Zuhause wird wie die kleine Trattoria

Ich weiß: Es gibt solche Kirchen. Ich müsste auf die Suche gehen, um sie zu entdecken. Oder: Ich fange ganz einfach an mitzuhelfen, dass meine Kirche hier zuhause ein bisschen wie die kleine Trattoria wird.