hr4 ÜBRIGENS
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Müller, Rolf

Eine Sendung von

Pastoralreferent Pfarrei Mariä Himmelfahrt, Frankfurt

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Suchen und finden

Wenn ich als Kind irgendetwas gesucht habe und es nicht finden konnte, hat mir mein Vater immer diesen Tipp gegeben: „Versprich dem Heiligen Antonius fünf Mark und dann findest Du es wieder!“ Er hat auch gewusst, wie das praktisch funktioniert. In meiner Pfarrkirche gab es ein Bild des Heiligen Antonius, direkt darunter befand sich ein Schlitz in der Wand, in dem man Geld einwerfen konnte. Genau da sollte der Heilige Antonius seinen Lohn ausbezahlt bekommen.

Skeptisch, ob ein Heiliger hilft, verlorene Sachen wieder zu finden

Ich war damals skeptisch. „Wie kann mir ein katholischer Heiliger aus dem 13. Jahrhundert helfen, verlorene Sachen wieder zu finden?“ Und fünf Mark waren damals für mich als Kind eine Menge Geld! Klar, da gibt es eine Legende über den Heiligen. Ein Mann hat ihm einmal ein Buch geklaut. Da soll er so lange gebetet haben, bis der Mann – wohl zerfressen vom schlechten Gewissen – es ihm zurückgebracht hat. Aber sollte ich deswegen auf magische Kräfte vertrauen?

Das Vertrauen in die Hilfe eines Heiligen macht mich ruhiger

Heute kann ich viel Gutes an dem Tipp meines Vaters entdecken. Ich glaube sogar: Sein Rat kann beim Finden helfen. Denn wenn ich fest auf die Hilfe eines Heiligen vertraue, werde ich innerlich ruhiger. Ich bin überzeugt: Dann suche ich viel effektiver und systematischer nach dem verlorenen Schlüssel, der Armbanduhr oder irgendetwas, was ich verloren habe. Ich habe dann mehr Chancen, was wiederzufinden!

Das Geld im Opferstock dient einem guten Zweck

Und noch was Gutes hat das Ganze: Das Geld, das dann der Heilige Antonius nach dem Finden bekommt, landet meistens bei einem guten Zweck. In meiner Pfarrkirche damals war das die Obdachlosenhilfe vor Ort. So ein Bild oder eine Statue vom Heiligen Antonius mit einem Opferstock für die Armen steht in vielen Kirchen. In der Katholischen Kirche hat der Heilige heute seinen Gedenktag. Das erinnert mich dran: Wenn ich mal wieder was verliere, dann verspreche ich dem Heiligen Antonius was. Damit tue ich auf jeden Fall mir und Anderen was Gutes!