hr4 ÜBRIGENS
hr4
Smith, Patrick

Eine Sendung von

Evangelischer Pfarrer, Kelkheim

00:00
00:00

Sprich mal lauter, Gott

Eine Freundin sitzt mit mir im Café. Wir haben uns lange nicht gesehen. Ich möchte wissen, wie es ihr geht - irgendwie landen wir aber doch bei unseren Kindern. Sie erzählt von ihrer Tochter, sie ist jetzt fast 4 Jahre alt.

Abends gemeinsam mit der Tochter beten

Abends vor dem Schlafengehen sitzen sie gemeinsam auf dem Bett. Dann beten sie zusammen. Das sieht so aus: Meine Freundin spricht im Gebet laut mit Gott und ihre Tochter ruft dann: Amen. Das ist das Zeichen, so ist es jetzt gut, jetzt will sie schlafen.

Gott wohnt in unseren Herzen

Zuletzt kamen die beiden aber nach dem Amen noch ins Gespräch. Die Tochter fragte, wo Gott denn ist. Sie hört, wie die Mutter mit Gott spricht, aber sehen kann sie ihn nicht. Meine Freundin sagt, Gott wohnt in deinem Herzen. Wo das Herz ist, weiß die Kleine. Sie schaut auf ihre Brust; legt ihre Hand darauf und fühlt. Da regt sich nichts. Dann klopft sie. Und schließlich ruft sie: Gott, sprich mal lauter!

"Gott, sprich mal lauter"

Als meine Freundin mir das erzählt, lachen wir beide. Und sind auch ein bisschen gerührt. Ich finde den Wunsch schön, Gott in sich hören zu wollen. Das beginnt mit dem Stillwerden. Die Tochter meiner Freundin schaut erst. Dann fühlt sie mit der Hand. Und erst dann ruft sie: „Gott, sprich mal lauter.“ Das kann ich gut verstehen. Weil es mir auch manchmal so geht. Ich werde still. Ich bete und warte auf Antwort. Ich nehme mir vor, dranzubleiben. Weiter zu horchen. Und manchmal auch zu rufen: „Gott, sprich mal lauter.“