hr4 ÜBRIGENS
hr4
Petig, Susanna

Eine Sendung von

Evangelische Pfarrerin, Kirchspiel Gensungen, Felsberg /Eder

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Früher war alles besser?

Wie schön war es früher, als ich Kind war!
Ich erinnere mich an die Felder, auf denen die Garben aufgebunden waren wie kleine Indianerzelte. Immer wieder habe ich versucht, dort hineinzukrabbeln.
Oder wenn meine Mutter gewaschen hat und mit dem großen, schweren Topf mit der Kochwäsche hantierte.

Was früher toll war

Am Wochenende gab es frisch gebackenen Kuchen – heute ist es ja meistens einfach gekaufter.
Und die köstlichen selbstgemachten Marmeladen und Gelees!
In allen Zimmern duftete es danach, und am besten war’s, wenn ich probieren durfte.
Im Advent konnte ich beim Plätzchenbacken helfen, das war auch immer schön.
Viele Geräusche und Gerüche und Geschmäcker verbinde ich mit damals – und manches davon vermisse ich heute.

Unser Alltag hat sich verändert, auch zum Guten

Die Welt hat sich verändert, und unser Alltag auch.
Ich gebe zu: Vieles ist auch leichter geworden.
Heute erledigt die Waschmaschine die Wäsche.
Die Spülmaschine übernimmt den Abwasch.
Nicht ganz allein, klar, aber es ist doch kein Vergleich zu früher.
Im Haushalt gibt es viele elektrische und elektronische Helfer.
Die Arbeit auf dem Feld wird mit landwirtschaftlichen Maschinen erleichtert.
Zu sagen: „Früher war alles besser!“ wäre also auch nicht richtig.

„Alles hat seine Zeit“

Sicher war das Leben für mich als Kind leichter, weil ich weniger Verantwortung tragen musste und weniger Sorgen hatte.
Aber die Erwachsenen mussten sich schon ganz schön abplagen.
„Alles hat seine Zeit“, sagt die Bibel. (Prediger, Kapitel 3)
So blicke ich auf das Gestern und das Heute.
Gut, dass ich beides erleben darf mit all den Vorteilen und Nachteilen.
Und gut, dass ich geborgen bin in Gottes Hand: gestern, heute und morgen.