Wie hat Jesus ausgesehen?
Manchmal frage ich mich: Wie hat Jesus eigentlich ausgesehen? Warum steht an keiner Stelle etwas über seine Haar- oder Augenfarbe? Oder seine Größe?
Wir beurteilen Menschen spontan nach ihrem Aussehen
Aber dann denke ich: Vielleicht ist es auch ganz gut, dass wir darüber nichts wissen. Kürzlich habe ich nämlich gelesen: Menschen fällen innerhalb von Millisekunden ein Urteil über einen anderen Menschen – nur aufgrund des Aussehens. Sogar ohne, dass sie die Kleidung oder Körperhaltung sehen. Noch bevor man darüber nachdenken kann, hat man einem Menschen nur nach dem Aussehen seines Gesichts ein Etikett angeheftet. Darauf steht dann so etwas wie „zuverlässig“, „ehrlich“, „reich“ oder eben auch das Gegenteil. Noch bevor der- oder diejenige nur den Mund aufgemacht hat. Das finde ich erschreckend. Denn man sucht sich sein Gesicht ja nicht aus.
Das Auge urteilt schnell und ohne nachzudenken
Gottseidank wissen wir aber alle: Auch nicht so schöne Menschen sind klug und gut. Aber wir brauchen einen Moment, um uns das in Erinnerung zu rufen. Denn das Auge ist mit seinem Urteil immer schon fertig, bevor wir angefangen haben nachzudenken.
Jesus hat durch das Äußere hindurch in die Herzen der Menschen gesehen
So gesehen ist es vielleicht ganz gut, dass wir über wichtige Menschen – wie zum Beispiel Jesus - manchmal nur etwas lesen können. Vielleicht haben die Evangelisten deshalb nichts von Jesu Aussehen erzählt, weil es von dem, was er zu sagen hatte, höchstens abgelenkt hätte. Ich glaube: Jesus selbst hat auch einfach durch das Äußere hindurch in die Herzen gesehen und sich nicht ablenken lassen. Schließlich hat er sich um Menschen gekümmert, die von der Gesellschaft ausgestoßen waren, hat Aussätzige berührt. Menschen, die vermutlich nicht gut ausgesehen haben.
Ab und zu mal die Augen schließen und mit dem Herzen sehen
Es kann gut sein, ab und zu mal beim Zuhören die Augen zu schließen und sich auf die Stimme zu konzentrieren. Durch das Äußere hindurch auf das Innere, das Herz eines Menschen zu lauschen. Denn es ist nicht das Äußere, das zählt.