Mehr Leben
„Die Kirche, in der du arbeitest, könnte auch ein wenig mehr Lebendigkeit gebrauchen!“ So hat es mir neulich jemand in einem Gespräch gesagt. „Wie meinen meinst du das?“ – habe ich nachgefragt. Mein Gegenüber antwortet: „Die Gottesdienste sind viel zu langweilig.“ Am meisten ärgert ihn, dass viele Menschen, die in den Gottesdienst gehen, im Leben als Christen nicht zu erkennen sind. Ich konnte ihm da nur zustimmen: Ja, ich glaube, wir brauchen eine neue Lebendigkeit. Zum Glück werden in meiner Pfarrei lebendige Gottesdienste gefeiert, und ich genieße diese lebendigen Gottesdienste. Sie sind dann für mich Voraussetzung, um lebendig von Gott und dem Glauben Zeugnis zu geben. So wie ich lebe, sollen andere vom Glauben überzeugt sein.
Ich halte es da ganz mit Franz von Assisi. Dieser große Heilige hat einmal gesagt: „Predige das Evangelium zu jeder Zeit und wenn nötig, benutze Worte. Und wenn es nicht nötig ist, dann lass sie weg.“ Ich merke immer wieder: Ich mache viele Worte, auch viele gute Worte. Vielleicht ist das auch ein Teil meiner Aufgabe im kirchlichen Dienst des Bistums Limburg. Oft merke ich aber: Die guten Worte sind gar nicht nötig. Ich kann sie weglassen. Es reicht mein Lebenszeugnis: Meine Lebensfreude, wenn ich mit gutem Gewissen lachen kann, vielleicht sogar mit anderen. Mein Mitfühlen und meine Trauer, wenn mich etwas berührt oder schmerzt. Da braucht es dann nicht mehr die Worte. Ich glaube, Gott mag diese Lebendigkeit in der Liturgie und noch mehr im Leben.
Heute, am Fastnachtsdienstag erlebe ich viel Freude und Lebendigkeit. Sie macht mir Mut, diese auch mit zu nehmen in meine Kirche, in mein Beten und in mein Handeln.
 
                 
                  
                     
          
       
          
      