Wie Surfer wieder aufstehen

Dieses Jahr fahren wir im Urlaub wieder ans Meer. Ich liebe es, am Strand zu liegen, dem Rauschen der Wellen zuzuhören und ein gutes Buch zu lesen. Letztes Jahr waren wir an einem Strand, an dem es auch eine Surfschule gab. Ich hab da gern zugeschaut. Offenbar ist es mit dem Surfen lernen wohl so, wie mit allen größeren Aufgaben, vor denen man steht.

Voller Vorfreude haben die Surfanfänger da am Strand gestanden, konnten es kaum abwarten. Sie hatten ein Ziel vor Augen, wussten, wo sie hinwollten. Und dann ging es los. Die ersten ungeschickten Versuche auf dem wackligen Brett. Es geschah, was passieren musste. Der Reihe nach sind sie ins Wasser gefallen - sehr zur Freude der Zuschauer am Strand.

Wenn ich vor einer neuen Herausforderung stehe, geht es mir oft genauso. Ich bin erst ganz ungeduldig und möchte endlich loslegen, zeigen, was ich kann. Ja, und meistens treten früher oder später Probleme auf. Ich mache Fehler und falle sprichwörtlich auf die Nase. Manchmal möchte ich dann einfach alles hinschmeißen. Einfach aufgeben.

Doch die Surfer am Strand haben nicht aufgegeben. Mühsam sind sie wieder auf das Surfbrett geklettert und haben einen neuen Versuch gewagt. Wieder und wieder. Nach ein paar Tagen sind sie dann schon richtig elegant übers Wasser dahingeglitten.

Mir hat das Mut gemacht, bei Problemen die Sachen nicht so schnell hinzuwerfen, sondern einfach wieder aufzustehen und einen neuen Versuch zu wagen. Wieder und wieder. Irgendwann hat man den Bogen raus. Die Surfer jedenfalls sind dann nur noch bei sehr hohen Wellen ins Wasser gefallen.