hr4 ÜBRIGENS
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Zimmermann, Anke

Eine Sendung von

Evangelische Pfarrerin, Homberg/Efze

Tag gegen Lärm

Tag gegen Lärm

Der 24. April ist in diesem Jahr der „Tag gegen Lärm“. So steht es jedenfalls in meinem Kalender, Informationen aus dem Internet bestätigen das. Bereits seit 1995 gibt es diesen „Tag gegen Lärm“, aber ich habe noch nie etwas davon gehört. Lärm jedoch höre ich oft, täglich: Lärmende Kinder in der Schule, Verkehrslärm, wenn ich an der Ampel stehe, Musik aus einem Auto, die voll aufgedreht wird. Lärm ist ein alltäglicher Begleiter. Manchmal nervt er richtig, ein anderes Mal nehme ich ihn kaum wahr. Dann habe ich mich an einen bestimmten Lärmpegel gewöhnt. Der Tag gegen Lärm macht darauf aufmerksam, dass Lärm eine Umweltbeeinträchtigung und eine Gesundheitsbeeinträchtigung ist.

Zu viel Lärm beeinträchtigt unser Leben, das leuchtet mir ein. Aber, was kann ich dagegen tun? Stille - Stille ist die Lösung. Aber mit der Stille ist es auch nicht so einfach. Stille kann auch anstrengend sein. Ich werde dann ganz auf mich selbst zurück geworfen. Meine Gedanken fahren Karussell mit mir, große Fragen kommen, Nachdenklichkeit, auch Traurigkeit stellt sich ein.

Also doch lieber das Radio anmachen oder den Fernseher? Ablenkung bringt das auf jeden Fall. Das ist manchmal richtig gut. Aber natürlich kann ich mich nicht ständig ablenken lassen von den großen Fragen meines Lebens und den traurigen Gefühlen, die zu mir gehören. Sie sind da, ich trage sie in mir und sie brauchen ihren Raum, einen Raum der Stille.

Das wusste auch schon Jesus. Er ist oft und gerne mit vielen Menschen zusammen gewesen. Ich stelle mir vor, dass es laut war, wenn sie diskutiert und erzählt haben. Aber auch Jesus brauchte den Rückzug und hat die Stille gesucht. Er hat sie genutzt, um auf Gott zu hören, um sich zu sammeln und zu beten. Das ist doch auch eine gute Möglichkeit am Tag gegen den Lärm.