Was brauche ich wirklich …
Mehrfach musste ich in den letzten Tagen mit Handwerkern durch die Wohnung und durchs Haus gehen, es war einiges zu reparieren und so musste ichvom Keller bis zum Speicher alles in Augenschein nehmen. „Was wäre, wenn ich jetzt umziehen müsste“, schoss es mir plötzlich durch den Kopf. Erstaunlich, wie viel sich da im Laufe der Jahre angesammelt hat.
Ich gehöre eher zu den Menschen, die, bevor sie etwas abgeben oder wegwerfen, alles erst einmal aufheben und in einer Ecke gut verstauen. Vielleicht kann ich es ja doch noch ´mal brauchen und wieder hervorholen.
Steht ein Umzug bevor, vielleicht in eine kleinere Wohnung, ist es unumgänglich zu überlegen: Was nehme ich mit? Was brauche ich? Was gehört schon längst in die Altkleidersammlung, auf den Sperrmüll oder in die Tonne?
Ganz egal, worum es sich dabei handelt: Ob Bettwäsche, Tischdecken, Gläser, Geschirr, Bücher, Vasen ….. . Sich von etwas zu trennen, fällt manchmal schwer, weil Erinnerungen damit verbunden sind. Erinnerungen, die mein Leben bis heute bereichern und Erinnerungen, an denen ich noch zu knabbern habe.
Der alte Sessel zum Beispiel, Oma saß immer darin, wenn sie mir vorgelesen hat oder die Liebesbriefe von meinem ersten Freund oder das Geschirr aus dem Studium, im Kilo habe ich es damals gekauft. Und dann die Vase. Eine liebe Freundin brachte sie mir von einer Reise mit, die wir eigentlich zusammen machen wollten.
Wenn ich es mir recht überlege, steht oder liegt so manches schon lange einfach nur herum, ohne dass ich es mir bewusst angeschaut, geschweige denn benutzt oder getragen hätte. Kleidung zum Beispiel, viel zu viel davon hängt im Schrank. Manches passt mir gar nicht mehr oder ist längst aus der Mode gekommen. Und meine Lieblingsstücke liegen sowie so immer griffbereit, vorne im Schrank.
Da stellt sich schon die Frage: Was brauche ich? Was ist mir so wichtig, dass es mich bei einem Umzug auf jeden Fall begleitet? Abraham, von dem die Bibel erzählt, überlegt nicht lange, als er aufgefordert wird, seine alte Heimat zu verlassen. Er nimmt nur das Nötigste mit: Sein Gottvertrauen und die Gewissheit, dass Gott ihn begleitet, egal wohin sein Weg ihn führt.