„Was willst du, was ich dir tun soll?“
Das Bild zeigt die hr-Pop-Up-Redaktion in Friedberg. Weitere Infos hier.
Moderator/in: Noch bis Samstag könnt Ihr in Friedberg in der Kaiserstraße 123 unsere Pop-Up-Redaktion besuchen: mit Reporterinnen und Reportern ins Gespräch kommen und erfahren, wie die Radio- und Fernsehprogramme des Hessischen Rundfunks entstehen. Vor allem aber: Ihr könnt uns sagen, was Euch bewegt!
Fabian Vogt von der Evangelischen Kirche: Pop-Up-Angebote! Wär das auch was für die Kirche?
Fabian Vogt: Gibt’s tatsächlich schon: Pop-Up-Taufen, Pop-Up-Trauungen und vieles mehr. Denn natürlich geht’s in der Kirche genau wie in der Pop-Up-Redaktion des hr in Friedberg darum, nah bei den Menschen zu sein, zuzuhören und mitzubekommen, was sie bewegt.
Weil: Genau wie der hr, tut die Kirche gut daran, in engem Kontakt mit denen zu sein, für die sie ihre Programme anbietet. Sonst passiert es schnell, dass man nicht mehr mitbekommt, was die Menschen gerade brauchen. Das Schöne für mich ist: Diese Idee finden wir sogar schon bei Jesus.
Moderator/in: Jesus hat Pop-Up-Angebote gemacht?
Fabian Vogt: Klar, wenn er Menschen geheilt hat oder getröstet, hat er ja kein Standardprogramm abgespult, sondern spontan reagiert auf das, was die Menschen gerade brauchen.
Es geht sogar noch weiter: In der Bibel gibt es die Geschichte, da stürzt ein Blinder auf Jesus zu und ruft: „Hilf mir!“ Aber Jesus fragt ihn erst mal: „Was willst du, was ich dir tun soll?“ (Lk. 18,41) Nun könnte man denken: Der Mann ist blind, was wird der von einem Wunderheiler schon wollen? Aber Jesus ist es wichtig, dem Mann erst mal zuzuhören. Und als der Blinde dann sagt: „Ich möchte sehen können!“, da heilt ihn Jesus.
Ich glaube: Wir brauchen mehr Orte, an denen die Frage gestellt wird: „Was willst du, was ich dir tun soll?“ Und schon mal überlegen: Was würde ich darauf antworten?