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Giel, Lena

Eine Sendung von

Pastoralreferentin und Jugendseelsorgerin im katholischen Jugendbüro Südhessen

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Voll im Trend: Pilgern auf dem Jakobsweg

Moderator/in: Sommerzeit ist Reisezeit. Viele Hessen sind gerade wieder unterwegs mit dem Flugzeug, dem Auto oder der Bahn. Aber es geht auch anders: zu Fuß! Hunderte Kilometer, ohne viel Gepäck und Komfort. Die Rede ist vom Jakobsweg. Fast eine halbe Millionen Menschen sind im letzten Jahr auf diesem Weg gepilgert, ein Rekord! Lena Giel, von der katholischen Kirche, warum ist Pilgern so im Trend?

Lena Giel: Weil’s sich eigentlich seit über 1000 Jahren kaum verändert hat: festes Schuhwerk, Kleidung, ein Rucksack und los geht’s! Ich glaub das fasziniert viele Menschen, die einfach mal ne Pause brauchen von unserer schnelllebigen Zeit. Beim Pilgern komme ich wieder mit mir in Verbindung, mit meinem Körper und meiner Seele. Und vielleicht spüre ich auch auf dem Weg durch die Natur und bei der ein oder anderen Begegnung, dass es noch etwas Größeres gibt, was mich in meinem Leben begleitet. Das kann mir zum Beispiel bei wichtigen Entscheidungen in meinem Leben helfen.

Moderator/in: Der Jakobsweg ist ja ein Netz aus Wegen durch ganz Europa mit dem Ziel Santiago de Compostela. Was erwartet die Pilger am Ziel? 

Lena Giel: Alle bekommen eine Pilgerurkunde und können in der Kathedrale in Santiago ihr Pilgererlebnis mit einem Gottesdienst abschließen. Doch eigentlich werden die wesentlichen Erfahrungen auf dem Weg gemacht. Wem Spanien zu weit weg ist, kann auch hier in Hessen mal ausprobieren, ob einem das Pilgern liegt: von Fulda nach Frankfurt führt nämlich ein Stück vom Jakobsweg. Auch mit der Muschel als Wegweiser und sogar Stempelstationen für den Pilgerpass. Der ist bei der Pilgerstelle im Bistum Limburg zu bekommen. Dann kann’s direkt losgehen. Schuhe an, Rucksack auf und Teil werden, einer großen Pilgergemeinschaft.