Reaktionsluft schnuppern!

Moderator/in: Wer sich schon die ganze Zeit gewundert hat, was in der Kaiserstarße 123 in Friedberg los ist, bekommt jetzt die Auflösung: Der Hessische Rundfunk hat mit vielen meiner Kolleginnen und Kollegen hier eine Pop-Up-Redaktion eröffnet. Ähnlich wie ein Pop-Up-Store haben die Macher eine komplette Redaktion in einem leeren Ladenlokal aufgebaut. Steffi Mosler von der katholischen Kirche, du hast schon Mäuschen gespielt und weißt, was da los ist.

Stephanie Mosler: Ja, das sieht richtig cool aus! Eine sehr stylische Redaktion auf Zeit ist da entstanden und da drin geht es einfach um den Dialog, um ein Miteinander, um den Austausch. Da darf man als Passant einfach mal reinschneien - ganz ohne Termin - und sagen, was man auf dem Herzen hat: was man auch mal gerne im Programm sehen möchte, was gut war, was vielleicht gefehlt hat. Vor allem aber geht es um den persönlichen Kontakt. Was bewegt die Menschen? Was ist regional gerade bei den Menschen los? Was beschäftigt sie?

Moderator/in: Die Kolleginnen und Kollegen haben da wirklich Tolles auf die Beine gestellt. Und uns geht es ja auch darum, genau zu wissen, was die Menschen bewegt. Leider gibt es auch den Trend, sich immer ein bisschen mehr zu verkriechen. Meinst du, dass wir zu wenig miteinander im Gespräch sind?

Stephanie Mosler: Ich hoffe nicht. Aber wir alle bemerken ja den Hang zum Smartphone, zu Social Media. Ich finde, das kann den Blick schon einengen – Stichwort: Fake News. Das Leben bietet wahnsinnig viel und wir sind aufgefordert, daran aktiv teilzuhaben. So heißt es schon in der Bibel bei Jakobus: „Seid aber Täter des Worts und nicht Hörer allein, sonst betrügt ihr euch selbst.“

Also, die Chance ergreifen - zum Beispiel genau jetzt - und in der Pop-Up-Redaktion in Friedberg reinschauen, das echte Redakteursleben kennenlernen und Teil davon sein. Ich glaube, das ist ganz wichtig, damit vorhandene Gräben abgebaut werden können. Und das geht am besten face to face.