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Hickl, Cäcilia

Ein Sendung von

Pastoralreferentin, Katholische Pfarrei St. Nikolaus, Rodgau

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Prozession und Blumenteppich

Moderator:in: Heute ist Feiertag in Hessen und bestimmt wollen viele erstmal ausschlafen und gemütlich frühstücken. Aber für andere beginnt der Tag wirklich früh, nämlich die, in den katholischen Gemeinden das Fronleichnamsfest mitvorbereiten haben. Wie ist das bei dir, Cäcilia Hickl von der katholischen Kirche?

Ich bin heute lange nicht die erste, die unterwegs ist: Das sind schon viele andere, z.B. die, die Blütenteppiche auf den Straßen und vor den Kirchen vorbereiten. In vielen Gemeinden werden schon ganz früh am Morgen tolle Bilder aus Blütenblättern gelegt und dann mit viel Liebe und Sprühwasser akribisch vor dem Wegwehen bewahrt.

Bei Fronleichnam denke ich sowieso an viele Blumen, viel Gold, Glitzer und Weihrauch.

Das geht mir auch so, es ist eben meistens ein sehr traditionelles Fest. Und der viele Schmuck zeigt die Ehrfurcht der Menschen vor Gott und ihre Freude, diesen besonderen Gottesdienst zu feiern. Es geht nämlich überhaupt nicht um einen Leichnam, auch wenn es sich erstmal so anhört. Es sind eigentlich zwei mittelhochdeutsche Wörter – da merkt man auch, wie alt das Fest ist – nämlich vron wie in Frondienst, also etwas, das zum Herrn gehört, und lichnam, also Leib.

Mit dem „Leib des Herrn“ sind das Brot und der Wein aus der Eucharistiefeier gemeint. Katholische Christen glauben daran, dass Jesus Christus im Gottesdienst in Brot und Wein gegenwärtig ist und bleibt - und uns Menschen ganz nah kommt.

All das Glitzer, das Gold, der Weihrauch und die vielen Blumen zeigen diesen Glauben: Gott kommt uns Menschen ganz nah. Darüber freuen wir uns und loben ihn mit dem Schönsten, was wir haben: mit Gold und Blumen und mit unserem Beten und Singen.