Muttertag
Moderator/in: Es ist Muttertag. Der Tag, an dem viele ihre Mütter feiern. Weil die sich gekümmert haben – und oft immer noch kümmern. Weil wir ohne sie nicht die wären, die wir heute sind.
Fabian Vogt von der Evangelischen Kirche: Der Muttertag ist entstanden, weil 1907 die Amerikanerin Anna Jarvis im Mai einen Gedenkgottesdienst für ihre Mutter abgehalten hat – und Blumen verteilte, um ihre Liebe auszudrücken.
Für Anna Jarvis war der Muttertag ein christlicher Tag. Welche Rolle spielt das denn heute?
Es gibt ein arabisches Sprichwort: „Weil Gott nicht überall sein kann, schuf er die Mütter.“ Gefällt mir. Und passt für mich auch zum Muttertag: Mütter, die sich liebevoll um ihre Kinder kümmern, sind so was wie Stellvertreterinnen Gottes. Sie kümmern sich direkt vor Ort. Ich mag diesen Gedanken auch, weil sich in der christlichen Tradition ja mehr männliche Bilder von Gott durchgesetzt haben. Dabei werden die mütterlichen Seiten Gottes schon in der Bibel oft erwähnt.
Hast du mal ein paar Beispiele?
In der Bibel stehen Sätze wie „Ich werde euch trösten, so wie einen eine Mutter tröstet.“ Ich erinnere mich gut, wie meine Mutter mich getröstet hat, wenn ich mir die Knie blutig geschrammt hatte.
Und Jesus sagt mal: „Ich bin wie eine Henne, die ihre Küken unter ihre Flügel nimmt“. Auch ein mütterliches Bild. Und davon gibt es noch viel mehr.
Deshalb feiere ich am Muttertag auch die Kraft des Mütterlichen an sich. Denn die haben nicht nur Frauen, die Kinder haben, sondern alle Menschen, die sich liebevoll um andere kümmern.