150 Jahre Frankfurter Palmengarten
Moderator/in: Die meisten Hessen kennen ihn ohnehin, die anderen lernen ihn hoffentlich bald kennen: den Palmengarten, der heute vor 150 Jahren eröffnet wurde. Eine weltweit geachtete Attraktion, eine Oase mitten in Frankfurt, ein Ort für Kunst, Kultur und Begegnung – und natürlich, um Tausende exotischer Pflanzen kennen zu lernen. Fabian Vogt von der Evangelischen Kirche. Du bist ein echter Frankfurter. Bist du auch ein Palmengarten-Fan?
Und wie. Ich bin da schon mit dem Kindergarten immer hingegangen. Und: Mein Urgroßvater war Posaunist im Palmengarten-Orchester. Wenn ich heute singe, heißt es in der Familie: Das hat der Junge vom Palmengarten-Opa.
Aber ich finde den Palmengarten auch als Idee stark: Da haben Frankfurter Mitte des 19. Jahrhunderts gesagt: Wir brauchen einen Naherholungsort. Und dann haben sie eine der ersten Bürgerinitiativen gegründet, Geld gesammelt, die Botanik-Sammlung eines Herzogs aus Wiesbaden aufgekauft – und los ging‘s.
Man muss sich klar machen: Die meisten Hessen hatten damals ja noch nie eine Palme gesehen – und jetzt konnten sie im Palmenhaus für wenig Geld in eine faszinierende fremde Welt eintauchen.
Also ein echter Ort zum Träumen?
Genau. Und ein Ort für Sehnsüchte. Es ist ja kein Zufall, dass in der Bibel die Geschichte der Menschen in einem Garten anfängt und in einem Garten endet: vom Garten Eden ins Paradies.
Gärten symbolisieren einen besonderen, einen heiligen Ort. Mich wundert nicht, dass viele Leute sagen: „In der Natur fühle ich mich Gott nah.“ Wenn das stimmt, dann ist der Palmengarten perfekt, um sich auf die Suche zu machen.