Zwei Wochen gute Vorsätze
Moderator/in: Vor zwei Wochen war Neujahr. Und da stellt sich natürlich die Frage: Was ist eigentlich aus unseren guten Vorsätzen geworden? Fabian Vogt von der evangelischen Kirche: Was macht man denn, wenn irgendwie doch wieder alles nicht geklappt hat?
Sich ärgern. Mach ich jedenfalls so. Ich habe mir an Silvester vorgenommen, mehr Sport zu machen, hab es eine Woche durchgehalten – und jetzt schwächle ich schon wieder. Vielleicht ist es da ganz gut zu wissen, dass dieses Phänomen uralt ist. Schon der Apostel Paulus hat vor 2000 Jahren gesagt: „Das Gute, das ich will, das tue ich nicht; sondern das Böse, das ich nicht will, das tue ich.“ Sprich: Jede und jeder hat einen inneren Schweinehund, den er immer wieder neu überwinden muss.
Moderator/in: Und wie geht das?
Paulus würde wahrscheinlich antworten: „Die entscheidende Frage lautet: Wer hat eigentlich in deinem Leben das Sagen? Der Schweinehund oder du? Also: Der Heißhunger auf Süßigkeiten oder die Lust aufs Schlanksein? Dein voller Kalender oder die Hoffnung auf mehr Zeit mit der Familie? Dein Ehrgeiz oder der Wunsch nach einem besseren Arbeitsklima? Anders ausgedrückt: Sind deine Begierden stärker oder ist dein Wille stärker? Das finde ich eine echte starke Frage: Sind meine Begierden stärker oder ist mein Wille stärker? Dass man manches niemals in den Griff bekommt, hat Paulus ja selbst zugegeben. Da muss man auch realistisch sein. Aber er ist zugleich der festen Überzeugung: Den Willen kann man stärken. Das hat dann auch viel mit Glauben zu tun: Denn wenn ich an etwas glaube, bekomme ich einen starken Willen. Und dann klappt es vermutlich auch besser mit den guten Vorsätzen.