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Vogt, Dr. Fabian

Eine Sendung von

Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt

Gregor

Gregor

Moderator/in: Heute ist offiziell Gregorstag, in vielen Ländern ein bedeutender Feiertag. Fabian Vogt von der evangelischen Kirche: Wer war denn dieser Gregor überhaupt?

In der Kirchengeschichte gibt es vier sogenannte Kirchenväter. Also Männer, die für die Entwicklung der Kirche besonders wichtig waren. Und einer davon ist der Heilige Gregor, der im 6. Jahrhundert in Rom lebte. Und weil er an einem 12. März gestorben ist, wurde dieses Datum zu seinem Gedenktag ernannt.

Moderator/in: Und was war das nun für ein Mensch?

Gregor kam aus einer sehr wohlhabenden Patrizierfamilie, studierte Rhetorik und BWL – gut, in Rom hieß das damals noch Verwaltungswesen – und wurde schon mit 30 Jahren der höchste Beamte Roms. Also: So eine Art Bürgermeister. Doch dann muss irgendwas in seinem Leben passiert sein, denn Gregor warf sein Amt hin, machte aus dem Palast seiner Familie ein Kloster und wurde Mönch. Tja, und als er im Jahr 590 zum Papst gewählt wurde, brachte er eben das gesamte Wissen als ehemaliger Bürgermeister Roms mit – und sorgte so nicht nur dafür, dass die Kirche mal ordentlich durchorganisiert wurde, sondern schrieb auch Bücher über das Predigen, die Seelsorge und die Ethik. Also: Ein interessanter Typ.

Moderator/in: Und welche Bedeutung hat so jemand 1400 Jahre später noch?

Och, der Heilige Gregor ist ja noch heute der Patron des Schulwesens, der Gelehrten, der Schüler und der Studenten. Weil er gezeigt hat: Es kommt im Leben nicht nur darauf an, dass man etwas kann, sondern vor allem darauf, wofür man sein Können sinnvoll einsetzt. Und Gregor war klar: Meine Begabung zum Organisieren, die will ich für das Wohl der Menschen einsetzen. Gefällt mir!