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Vogt, Dr. Fabian

Eine Sendung von

Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt

Barbie

Barbie

Moderator/in: Heute wird sie 58, sieht aber viel jünger aus. Laut Umfragen kennen 100 Prozent aller Deutschen Barbara Millicent Roberts. Trotzdem sagt der Name nur wenigen was. Fabian Vogt von der evangelischen Kirche, kannst Du uns da weiterhelfen?

Klar. Barbara Millicent Roberts ist der vollständige Name der … Barbie-Puppe. Und die wurde am 9. März 1959 zum ersten Mal auf der New Yorker Spielzeugmesse präsentiert. Deswegen hat sie quasi heute Geburtstag. Für viele Frauen sind ihre Barbies eine Kindheitserinnerung. Mit der haben sie damals das halbe Leben nachgespielt – oder besser gesagt: schon mal vorgespielt.

Moderator/in: Trotzdem gab es ja von Anfang an auch große Bedenken gegen die Barbie.

Ja, weil sie ein völlig unnatürliches Schlankheits- und Schönheitsideal verkörpert. Wissenschaftler haben ausgerechnet: Ein so dünner Körper wäre überhaupt nicht lebensfähig. Außerdem ist die Barbie als Modepüppchen mit ihrer Lust auf Make-up, Frisuren und Mode längst ein Symbol für die Konsumgesellschaft geworden. Die Erfinder haben deshalb behauptet, Barbie sei nicht nur oberflächlich, sondern eigentlich Ärztin mit Doktortitel und Flugschein. Wie dem auch sei: Erfolgreich ist sie auf jeden Fall. Angeblich besitzt jedes Mädchen in Deutschland im Schnitt sieben Barbie-Puppen.

Moderator/in: Und was sagst du als Pfarrer zum Barbie-Kult?

Na, in der Bibel steht ja: „Lieblich und schön sein allein ist nichts; aber eine Frau, die Gott achtet, die kann man loben.\" Das heißt: Schon vor Tausenden von Jahren war den Menschen klar, dass es letztlich nicht auf Äußerlichkeiten, sondern auf die Werte und die Persönlichkeit ankommt. Und wer das weiß, der kann getrost mit Barbies spielen. Aber vielleicht mit der Version, die normale Körpermaße hat. Die gibt es nämlich inzwischen auch.