hr3 MOMENT MAL
hr3
Vogt, Dr. Fabian

Eine Sendung von

Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt

Der Boxer

Der Amerikaner war 22 Jahre alt, als er am 25. Februar 1964, also vor genau 50 Jahren, in Miami den Titelverteidiger entthronte und der damals jüngste Boxweltmeister im Schwergewicht wurde. Eine Sensation.

Cassius Clay, oder: Mohammed Ali, wie er sich nach dem Übertritt zum Islam nannte, gilt bis heute als eine der schillerndsten Persönlichkeiten des Sports. Nicht nur, weil er vom Internationalen Olympischen Komitee zum „Sportler des Jahrhunderts“ gewählt wurde. Nein, Mohammed Ali war und ist auch ein äußerst selbstbewusster Mensch. Gerne betonte er: „Es ist schwer, bescheiden zu sein, wenn man so großartig ist wie ich.“

Über soviel Eigenlob kann man sich natürlich amüsieren, aber er war wirklich ein großer Kämpfer. Nicht nur im Ring. 1967 verweigerte er den Eid auf die Fahne der Vereinigten Staaten und wurde der bekannteste Kriegsdienstverweigerer der Welt. Ja, ihm wurde daraufhin sogar der Titel aberkannt. Doch Ali hörte nicht auf zu kämpfen. Auch nicht, als er später Joe Frazier unterlag. Und tatsächlich: Es gelang es ihm, sich die Weltmeister-Binde zurück zu holen.

„Wer nicht mutig genug ist, Risiken einzugehen, wird es im Leben zu nichts bringen.“ Hat Mohammed Ali gesagt. Und gelebt. Nur: Stimmt der Satz? „Wer nicht mutig genug ist, Risiken einzugehen, wird es im Leben zu nichts bringen.“ Ich denke schon. Denn das hat auch was mit Glauben zu tun. Risiken gehe ich ja nur ein, wenn ich daran glauben kann: Dieses Ziel ist es wert ist, dass ich dafür meine Sicherheiten aufgebe. Sprich: Wer zu neuen Ufern aufbrechen will, braucht Glauben.