Yps
Ich weiß noch genau, wie das damals war. Wie ich regelmäßig mit 2 Mark Fünfzig in den feuchten Händen zum Kiosk gerannt bin. Und dann hatte ich es endlich: das neue Yps-Heft. Wirklich, das war Kult. Dieses Comicheft mit Gimmick. Ja, in jeder Ausgabe gab es irgendeine verrückte Beigabe, eben ein Gimmick. Und ich hatte damals wirklich alles: die legendären Urzeitkrebse, die mexikanischen Springbohnen, den Solarzeppelin und die Gasdruckrakete. Vor allem aber die mehrteilige Detektivausrüstung, mit der ich mich gefühlt habe wie Sherlock Holmes persönlich.
Am 13. Oktober 1975 ist Yps das erste Mal erschienen. Es hat nicht nur eine ganze Generation geprägt, sondern die Comiclandschaft an sich verändert. Schließlich gibt es heute ganz viele Hefte, die mit Spielzeug erscheint. Aber Yps ist und bleibt das Original. Wahrscheinlich war Yps vor allem deshalb so beliebt, weil es die Phantasie angeregt hat. Weil man durch die Gimmicks eben ganz schnell zum Naturforscher, zum Abenteurer oder zum Privatermittler wurde. Unser Detektiv-Club jedenfalls war im ganzen Viertel bekannt.
Durch Yps habe ich schon als kleiner Junge erlebt, was es bedeutet, neugierig zu sein und den Dingen auf den Grund zu gehen. Und ich habe gespürt, wie der Glaube an etwas – zum Beispiel an die eigenen Detektivfähigkeiten – einen Menschen beflügeln kann. Und vielleicht frage ich auch deshalb bis heute so leidenschaftlich gern nach der Kraft des christlichen Glaubens. Aber das ist dann eher ein Gimmick meiner Biographie.