hr3 MOMENT MAL
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Vogt, Dr. Fabian

Eine Sendung von

Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt

Muttertag

Muttertag

„Lieber Gott, warum bist du eigentlich keine Frau?“ Hat schon Klaus Lage gesungen. Und viele emanzipierte Frauen kämpfen seit Jahrzehnten darum, dass das endlich mal geklärt wird: Ist Gott nun ein Mann oder eine Frau? Oder vielleicht eine Mischung? Was denken Sie? Na klar, die Autoren der Bibel kamen aus einer Gesellschaft, die absolut von Männern dominiert war. Deshalb haben sie natürlich männliche Vorstellungen benutzt, um Gott zu beschreiben.

Obwohl: So ganz stimmt das gar nicht. Es gibt in der Bibel auch viel über Gott, was weiblich ist.  Einmal sagt da Gott sogar von sich selbst: „Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet.“ Toll, oder? Ich meine, ich weiß noch, wie oft ich mit blutenden Knien, mit versiebten Klassenarbeiten oder später mit schrecklichem Liebeskummer zu meiner Mutter gerannt kam. Und wenn Gott so trösten kann, wie es damals meine Mutter gemacht hat, dann kann ich nur sagen: Hut ab!

„Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet.“ Eigentlich ist es mir egal, ob Gott ein Mann oder eine Frau ist, aber wenn er trösten kann wie meine Mutter – und das in allen Lebenslagen – dann hilft mir das, sein Wesen besser zu verstehen. Vielleicht ist ja der heutige Muttertag auch eine Gelegenheit zu erkennen: Manche Eigenschaften, die liebende Mütter haben, machen tatsächlich etwas von der Liebe Gottes zu uns deutlich.