Mensch, riskier was!

Sechs Wochen auf Alkohol oder Fleisch verzichten, das ist ja schön und gut. Aber noch schöner wäre es doch, wenn man die Fastenzeit nutzen würde, um ein wenig den großen Lebensfragen auf den Grund zu gehen. Nun, das will die evangelische Kirche unterstützen und bietet seit einigen Jahren unter dem Motto „Sieben Wochen ohne“ jeweils ein herausforderndes Lebensthema an, mit dem man sich in der Passionszeit beschäftigen kann.

Und das diesjährige Thema hat es in sich. „Mensch, riskier was! 7 Wochen ohne Vorsicht.“ Nicht schlecht, oder? Dabei ist „7 Wochen ohne Vorsicht“ keine Aufforderung zum Rabaukentum, sondern die Einladung, doch mal zu schauen, wo wir in unserem Alltag vor lauter Vorsicht wesentliche Erfahrungen verpassen. Und eines ist zumindest klar: Die Bibel steckt voller unvorsichtiger Menschen – Frauen, die hochschwanger auf Reisen gehen, Männer, die übers Wasser laufen, und Leute, die so mir nichts dir nichts Haus und Hof verlassen, um noch einmal ganz neu anzufangen.

Darum heißt es ja in einem Bibelvers auch so schön: „Siehe, ich habe dir geboten, dass du getrost und unverzagt seist.“ Klingt gut. Unverzagt sein. Nebenbei: Senioren, die man gefragt hat, was sie denn in ihrem Leben bereuen, haben ganz selten auf Dinge verwiesen, die sie getan haben, sondern fast alle gesagt: „Ich wünschte mir, ich hätte mehr riskiert.“ In diesem Sinne: „Mensch, riskier was. 7 Wochen ohne Vorsicht.“