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Vogt, Dr. Fabian

Eine Sendung von

Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt

Machtergreifung Hitlers

Machtergreifung Hitlers

Achtzig Jahre ist das morgen her: Am 30. Januar 1933 ernannte Reichspräsident Hindenburg einen neuen Reichskanzler: Adolf Hitler. Übrigens: Eher eine Art Notlösung. Im Jahr 1932 war nämlich gleich zweimal gewählt worden – und beide Male hatte es keine parlamentarischen Mehrheiten gegeben. Und dieser Adolf Hitler hatte bei der zweiten Wahl sogar deutliche Stimmenverluste hinnehmen müssen. Trotzdem hatten viele Leute gefordert: „Lasst uns Hitler nehmen. Damit wir überhaupt mal wieder so etwas wie eine Regierung haben.“

Also ernannte Hindenburg den Führer der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei zum neuen Reichskanzler. Mit Unbehagen und der Hoffnung, dass die nicht-nationalsozialistischen Minister den Regierungschef schon bändigen würden.

Tatsächlich verkündete Hitler in seiner ersten Regierungserklärung noch freundlich: Die neue Regierung „wird die Fundamente wahren und verteidigen, auf denen die Kraft unserer Nation beruht. Sie wird das Christentum als Basis unserer gesamten Moral und die Familie in ihren festen Schutz nehmen.“

Schon anderthalb Jahre später hatte sich Hitler mit verschiedenen Schachzügen die Alleinherrschaft gesichert – und seine verbrecherischere Diktatur etabliert, die alle Werte des Christentums und der Menschlichkeit mit Füßen trat. Der morgige Gedenktag ist daher vor allem eine Mahnung, wachsam zu bleiben.