Jahreslosung
Es wäre doch gar nicht schlecht, wenn jedes Jahr ein eigenes Motto hätte. Fanden jedenfalls die Kirchen. Und deshalb sucht eine ökumenische Arbeitsgemeinschaft seit rund achtzig Jahren für jedes Jahr einen biblischen Leitvers aus.
Tja, und das Motto von 2013, das stammt aus dem Hebräerbrief im Neuen Testament: „Wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir.“ Mmh, gar nicht so eingängig: „Wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir.“ Was ist damit wohl gemeint?
Na, erst einmal hat das etwas mit der urmenschlichen Sehnsucht nach Heimat zu tun. Mit dem innigen Wunsch, irgendwo wirklich zuhause zu sein. Und da verkündet die Jahreslosung frech: Auf der Erde ist Heimat immer nur etwas Vorläufiges: „Wir haben hier keine bleibende Stadt.“
Aber es gibt eine große Verheißung: Eines Tages werden die Menschen ein echtes Nach-hause-Kommen erleben. Und ich finde es ziemlich spannend, dass dieses Paradies mit dem Bild einer neuen Stadt ausgemalt wird.
„Wir haben hier keine bleibende Stadt.“ Sprich: Wir müssen auch nicht versuchen, hier und jetzt immer alles auszureizen. Das ist doch erst mal ein entspannender Gedanke. Und zugleich einer, der Mut macht, sich von der Erwartung inspirieren zu lassen: Da kommt noch was. Ja, wir können heute schon so leben, dass diese Verheißung Wirkung zeigt. Also: Lasst uns 2013 nach der Stadt der Zukunft suchen, nach der Stadt, in der wir wirklich Heimat finden.