hr3 MOMENT MAL
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Vogt, Dr. Fabian

Eine Sendung von

Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt

Iron Man

Iron Man

Gerade war Startschuss am Langener Waldsee. Und jetzt sind sie wieder unterwegs:  2500 Athletinnen und Athleten aus rund 50 Nationen, die heute beim Frankfurter Iron Man Unfassbares vollbringen: 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und dann noch einen Marathon laufen. Wahnsinn. Ich bin da immer völlig überwältigt. Wie kann man so was schaffen? Und: Warum tut sich jemand so einen Triathlon an?

Ich vermute mal, das hat was mit der Lust zu tun, die eigenen Grenzen auszutesten. Über sich hinaus zu wachsen. Sich ganz hohe Ziele zu setzen – und zu erleben, dass man sie mit viel Training und Vorbereitung auch erreichen kann. Ich meine: Das ist ja nicht nur beim Sport so. Das gilt im Berufsleben, in der Beziehung, in der Familie und bei fast allen Hobbies: Wer über sich hinauswachsen will, der sollte sich darauf auch angemessen vorbereiten. Ja, ich behaupte mal, dass das sogar für den Glauben gilt. Immerhin lässt Goethe im zweiten Teil des „Faust“ die Engel den berühmten Satz sagen: „Wer immer strebend sich bemüht, den können wir erlösen.“

Das heißt nicht, dass man sein Seelenheil machen könnte, aber wer die Schönheit des Glaubens in ihrer Fülle kennen lernen will, dem tut es auch gut, dafür zu trainieren. Mal zur Ruhe kommen, zum Beispiel, in der Bibel lesen, beten und vieles mehr. Den Triathleten beim Iron Man wünsche ich jedenfalls, dass ihnen Goethe auch ein wenig Kraft gibt: „Wer immer strebend sich bemüht, den können wir erlösen.“