Faschingsdienstag
Helau! Heute geht es aufs Ganze. Klar: Der Faschingsdienstag war früher der entscheidende Tag für alle Narren. Warum? Na, weil doch am Aschermittwoch die Fastenzeit beginnt – und da wollte man sich am letzten Tag noch mal so richtig die Kante geben und ordentlich auf Vorrat futtern.
Deswegen heißt der Faschingsdienstag in vielen Ländern ja auch „Fetter Dienstag“. Was für ein toller Name. Die Leute haben am „Fetten Dienstag“ gemampft wie die Weltmeister und dann tatsächlich sechs Wochen ihre Ernährung radikal umgestellt.
Nun ist das mit dem Fasten heutzutage ja eher etwas für Idealisten – aber ich glaube schon, dass man den Faschingsdienstag ganz anders feiert – inniger, feierlicher, existentieller – wenn man danach einige Zeit auf bestimmte Nahrungsmittel verzichtet.
Übrigens nicht, um sich zu kasteien. Sondern um durch die veränderten Gewohnheiten ganz bewusst Kopf und Bauch freizukriegen und sich mal auf die großen Fragen des Daseins zu konzentrieren. Wie ist das mit dem Leben? Und dem Tod? Und mit Gott? Hat der nun was mit mir zu tun oder nicht?
Die Fastenzeit ist die Einladung, mal nicht den Magen, sondern die Seele zu füllen, und dann an Ostern zu feiern, dass so etwas wie Auferstehung, also ein radikaler Neuanfang möglich ist. Glauben Sie mir: Wenn Sie das vor Augen haben, dann wird ihr Faschingsdienstag ein ganz besonderes Fest.