Ewigkeitssonntag
Heute ist der letzte Sonntag des Kirchenjahres. Ja, nächste Woche ist schon der erste Advent, und damit beginnt nach kirchlichem Verständnis ein neuer Jahreszyklus. Doch vorher wird noch einmal in Ruhe der Verstorbenen gedacht. In ganz vielen Gottesdiensten. Nebenbei: Der Totensonntag heißt auch Ewigkeitssonntag. Weil es heute nicht nur darum geht, noch einmal an diejenigen zu denken, die im vergangen Jahr verstorben sind, sondern weil der Blick zugleich in die Zukunft gerichtet ist. Und da stehen wir gleich vor einer ganzen Packung von Fragen:
Ist mit dem Verfall des Körpers alles aus, oder gibt es so etwas wie eine Seele, die weiterlebt? Ist der Tod nur ein Ende oder zugleich ein Anfang? Gibt es tatsächlich ein Jüngstes Gericht? Werden wir vielleicht wiedergeboren? Existiert ein Himmel? Und möglicherweise sogar eine Hölle?
Der Ewigkeitssonntag ist eine große Einladung, sich mit solchen Fragen auseinander zu setzen. Stellung zu beziehen. Den eigenen Glauben mal zu prüfen. Wobei ich ehrlich sagen muss: Ich könnte diese Fragen auch nicht alle eindeutig beantworten. Aber ich weiß, dass der Apostel Paulus einmal sehr klug gesagt hat: „Wenn wir leben, dann ist Gott bei uns. Und wenn wir sterben, ist Gott auch bei uns. Darum ist es gleich, ob wir leben oder sterben, wir gehören zu Gott.“
Wie das genau aussieht in der Ewigkeit, weiß keiner. Aber dass Gott stärker ist als der Tod, das kann ich glauben.