hr3 MOMENT MAL
hr3
Vogt, Dr. Fabian

Eine Sendung von

Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt

Europatag

Europatag

Am 9. Mai 1950 hielt Frankreichs Außenminister Robert Schumann in Paris eine denkwürdige Rede. Er schlug vor, auf dem europäischen Kontinent eine große Produktionsgemeinschaft für Kohle und Stahl zu schaffen. Und das aus einem ganz einfachen Grund: Weil man so viel effektiver und wettbewerbsfähiger arbeiten konnte. Eine derartige Gemeinschaft brachte für alle Vorteile. Tja, und so wurde wenig später die „Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl“, die sogenannte „Montanunion“ gegründet. Und die wurde zum Grundstein der Europäischen Union.

Weil das, was für Kohle und Stahl galt, ja auch auf die meisten anderen Handels- und Lebensbereiche zutrifft: Gemeinsam kann man mehr erreichen. So entwickelte sich aus der Schumann-Erklärung von 1950 nach und nach die Europäische Gemeinschaft. Grenzen wurden abgebaut, Gesetze vereinheitlicht und eine gemeinsame Währung eingeführt.

Natürlich gibt es auch manche Kritiker, – besonders wegen der Finanzkrisen. Aber den meisten ist längst klar: Es geht Europa besser, wenn die Staaten miteinander arbeiten als wenn sie gegeneinander kämpfen. Am heutigen Europatag soll der Wille zum Miteinander gestärkt werden. Denn, wie heißt es schon so schön in der Bibel: „Ein einzelner kann überwältig werden, aber zwei können widerstehen, und eine mehrfache Schnur reißt nicht so leicht entzwei.“