Einfach-so-Tag

Also mich wundert das nicht. Ich meine: Wir leben ja in einer Zeit, in der alles opti-miert, perfektioniert und intensiviert wird. Nur keinen Augenblick vergeuden. Alles muss seinen Sinn und seinen Zweck haben. Entscheidend ist, dass wir bei allem, was wir tun, auch wissen, was es uns gebracht hat. Tja, und da haben sich 2005 einige Leute in den USA gesagt: „Nee danke. Nicht mit uns. Wir erklären jetzt den 27. August zum weltweiten Einfach-so-Tag. Zu einem Tag, an dem man Dinge einfach mal so macht. Ganz ohne Grund. Ganz ohne Absicht. Ganz ohne Ziel. Einfach, weil sie Spaß machen. Eben einfach so.

Und nun stellt sich natürlich die Frage: Was fällt Ihnen da so ein? Was wollten oder könnten Sie denn so mal machen? Nicht, weil es jemand von Ihnen erwartet, sondern weil Sie jetzt gerade Lust dazu haben. Was weiß ich: wilde Blumen pflücken, in eine Pfütze hüpfen, irgendwas Verrücktes kaufen, jemand Fremdes auf der Straße küssen oder einen rosa Schottenrock anziehen. Ist ja eigentlich auch egal. Hauptsache, Sie machen es, weil es Sie einfach so überkommt. Irgendwas Spontanes, das den ewigen Optimierungswahn und die Ergebnisorientierung durchbricht. Das tut nämlich gut.

Und das wusste man schon vor 3000 Jahren. Ja, ein kluger Mensch schrieb damals in der Bibel: „All der Arbeitseifer, all das Mühen, sind am Ende doch nur ein Haschen nach dem Wind. Ist es nicht viel besser, sein Leben zu genießen? Den Tag öfter mal einfach auf sich zukommen zu lassen?“ Und die Begründung dafür gab es gleich dazu. „Gott gefällt das.“ Einfach so.