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Vogt, Dr. Fabian

Eine Sendung von

Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt

Chasing Ice

Chasing Ice

James Balog, ein Fotograf der Zeitschrift „National Geographic“ war lange Zeit ein großer Skeptiker. Er fand all das Trara um den Klimawandel doch übertrieben. Bis er mit einem Forscherteam in die Arktis fuhr. Dort machte er Aufnahmen mit Zeitrafferkameras. Damit kann man beobachten, wie sie Gletscher verändern. Jede Stunde ein Bild – und das über Monate.

Heute kommen Balogs einzigartigen Bilder ins Kino: „Chasing Ice“ heißt die Dokumentation, und Chasing bedeutet gleichzeitig „Fein ziseliert“ und „Gejagt“. Denn die Aufnahmen der Gletscher sind wahrhaft atemberaubend. Kunstwerke. Aber sie zeigen auch, wie dramatisch das Eis schon jetzt zurück geht.

James Balog jedenfalls, der ehemalige Skeptiker, kam von seiner Forschungsreise mit der Erkenntnis zurück: Der Klimawandel lässt sich nicht mehr schönreden. Dazu sind die Veränderungen viel zu verheerend. Man mag ja über Theorien zum Klimawandel streiten, so viel man will. Wer in der Arktis gesehen hat, welche Folgen die Erderwärmung hat, den kann man nicht mehr einlullen.

In der Bibel wird eine ähnliche Geschichte erzählt, die vom „Ungläubigen Thomas“. Thomas war einer der Jünger Jesu und sagte: „Ich kann an die Auferstehung nur glauben, wenn ich Jesus selbst gesehen und berührt habe.“ Scheint ein zutiefst menschlicher Zug zu sein: Wir glauben die Dinge erst, wenn wir gesehen haben. Wer sich den beeindruckenden Film „Chasing Ice“ anschaut, der heute in die Kinos kommt, der weiß, was das bedeutet. Und wird vielleicht danach anders handeln.