Weltuntergang
Wenn die skeptischen Interpreten des alten Maya-Kalenders Recht behalten, dann geht ja am Freitag die Welt unter. Dann hätten wir also noch knapp drei Tage. Upps. Ich hab da ja keine Sorge, aber grundsätzlich würde mich schon mal interessieren: Wenn es tatsächlich so wäre, was würden Sie denn dann mit den letzten drei Tagen Ihres Lebens anfangen? Noch mal das Dasein genießen? Essen? Trinken? Wilder Sex? Zeit mit ihrer Familie? Freunde besuchen? Die Lieblingsmusik hören. Das vermurkste Verhältnis zu den Eltern klären? Sich einen Wunsch erfüllen, den Sie seit Ewigkeiten vor sich herschieben? Oder einfach abwarten und Tee trinken?
Eines garantiere ich Ihnen: Sie würden sich bestimmt nicht mehr über die Hecke des Nachbarn ärgern, Sie würden höchst wahrscheinlich keine Überstunden machen und Sie hätten auch keine Angst mehr vor der Finanzkrise. Insofern hat so ein prophezeiter Weltuntergang ja auch ganz positive Seiten. Er kann uns helfen, das Wesentliche vom Unwesentlichen zu unterscheiden. Mal darüber nachzudenken, was wirklich wichtig ist. Denn glauben Sie mir: Wenn man nur noch drei Tage zu leben hat, dann erkennt man das ganz schnell.
Ach ja: Und dann zeigt sich auch, was einen im Leben trägt. Insofern bin ich ganz getrost und traue auf den schönen Satz Jesu: „Ich bin bei euch alle Tagen, bis zum Ende der Welt.“ Mal gucken, wann‘s kommt.