Welttag der humanitären Hilfe
Heute, am 19. August, ist der “Welttag der humanitären Hilfe”. Diesen Gedenktag haben die Vereinten Nationen 2008 proklamiert, um all die Organisationen zu unter-stützen, die in humanitären Notlagen Hilfsmittel bereitstellen und verteilen – sei es bei Naturkatastrophen, in bewaffneten Konflikten oder aus medizinischen Gründen. Das heißt: Überall dort, wo Menschen leiden, versuchen die großen und kleinen Hilfsorganisationen zu helfen. Und das möglichst schnell.
Ich meine: Eigentlich sollte das ja selbstverständlich sein: Wenn einer in Not ist, dann hilft man ihm. Das ist der uralte christliche Gedanke der Nächstenliebe. Nur scheint die nicht immer zu funktionieren. In Amerika wurde dazu jedenfalls ein reichlich gemeines Experiment durchgeführt: Man versammelte zwei Gruppen von Prüflingen kurz vor dem Examen. Der einen Gruppe wurde erzählt, sie hätten noch genügend Zeit, zum Prüfungsraum zu gehen, den anderen wurde vermittelt, sie seien viel zu spät dran. Dann legte man beiden Gruppen einen Verletzten auf den Weg. Und siehe da: Die Gestressten eilten fast alle achtlos an dem Leidenden vorüber. Die Entspannten versuchten zu helfen. Fazit des Experiments: Wer ein hohes Lebenstempo hat, sieht die Not der anderen nicht mehr.
Vielleicht ist darum der heutige „Welttag der humanitären Hilfe“ so wichtig. Weil er uns auffordert, mal wieder innen zu halten und wahrzunehmen, wo in der Welt – und um uns herum – dringend Hilfe gebraucht wird. Und was wir vielleicht dazu beitragen können, die Not zu lindern.