Tag der Artenvielfalt

Die EU-Umweltminister hatten ein ehrgeiziges Ziel: Spätestens 2010 sollten in Europa keine Tier- und Pflanzenarten mehr aussterben. Hat aber irgendwie nicht geklappt. Jedenfalls wurde dieses engagierte Vorhaben im Frühling 2010 kurzerhand auf 2020 verschoben. Bin gespannt, ob das dann was wird.

Na, immerhin hat das Scheitern dazu geführt, dass neuerdings überhaupt mal über die Artenvielfalt diskutiert wird, die Biodiversität, wie das umgangsfachlich so schön heißt. Ja, allein in Deutschland leben – geschätzt – 45.000 Tierarten. Hätten Sie das gedacht? 45.000 Tierarten! Und weltweit geht man sogar von etwa 8,7 Millionen Organismen aus. Unglaublich, oder?

Nur: Aufgrund des menschlichen Raubbaus an der Natur sterben täglich zahlreiche dieser Arten aus. Und das heißt: Die Welt wird von Jahr zu Jahr gleichförmiger. Nicht vielfältiger, sondern einfältiger. Höchste Zeit, sich das bewusst zu machen – und was dagegen zu tun.

Schon vor 3000 Jahren saß ein orientalischer Schriftsteller in seiner Schreibstube und notierte sich folgende Gedanke: „Wie kann das eigentlich sein, Gott, dass du dem Menschen eine solche Macht in dieser Welt gegeben hast? Du hast ihn zum Herrn gemacht über Schafe, Rinder, Wildtiere, Vögel, Fische und alles, was im Meer schwimmt. Gott, was für eine Verantwortung.“ Das steht in den Psalmen. In der Bibel. Und es gilt bis heute.