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Vogt, Dr. Fabian

Eine Sendung von

Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt

Nikolaus

Nikolaus

Anfang des 4. Jahrhunderts soll er gelebt haben: Nikolaus von Myra. Der sagenumwobene Bischof, der schuld daran ist, dass wir einander bis heute am Nikolaustag Geschenke machen und Leckereien in die Stiefel tun. Das Verrückte ist: Man weiß gar nicht so viel über das Leben des Heiligen Nikolaus. Aber eine seiner Eigenschaften war offensichtlich so herausragend, so überwältigend, dass sie bis heute gefeiert wird.

Ja, Nikolaus war ein leidenschaftlicher Schenker. Ein Menschenfreund. Einer, der immer dann, wenn jemand Hilfe brauchte, spontan reagierte, um eine Not zu lindern. Ganz egal, ob es um Geld, Nahrungsmittel, Freiheit oder Gerechtigkeit ging. Nikolaus fand eine Lösung – meist, indem er den Leuten heimlich etwas zusteckte.

Heimlich? Nun, Nikolaus wollte seine Hilfstaten nicht an die große Glocke hängen. Für ihn war das etwas Selbstverständliches: Notleidenden mit Geschenken zu helfen. Weil er sich selbst so von Gott beschenkt fühlte. Weil er etwas von der Liebe weitergeben wollte, die er in seinem Leben erfahren hatte.

Das heißt: Wenn wir heute am Nikolaustag unseren Lieben Geschenke machen, dann weil ein leidenschaftlicher Christ vor 1700 Jahren Leben retten wollte. Ich finde: Das gibt dem mit Süßigkeiten gefüllten Stiefel doch noch mal eine ganz besondere Bedeutung.