Leonhard
Na sowas, ein Heiliger, den ich noch gar nicht kannte. Der heilige Leonhard. Schon mal gehört? Wie dem auch sei: Heute ist sein Festtag, ein Tag, der vor allem in Süddeutschland mit großen Festivitäten und Umzügen gefeiert wird. Die Legende erzählt, dass der heilige Leonhard im 6. Jahrhundert lebte – und sich als frommer Mann liebevoll um die Gefangenen des Königs Chlodwig kümmerte. Einige wurden dank seiner Überzeugungskraft sogar freigelassen.
Nun war der König eines Tages auf Jagd – als bei seiner Frau im Schloss die Wehen einsetzten. Leonhard hörte ihre Hilferufe und rettete der Königin und dem Kind das Leben. Nun, als sich Chlodwig daraufhin bedanken wollte, erbat sich der Heilige nur eines: „Ich hätte gerne so viel Wald, wie ich mit meinen Esel in einer Nacht umreiten kann.“ Auf diesem Grundstück gründete er dann ein Kloster, das noch heute besteht. Na, kein Wunder, dass der Leonhardi-Ritt nach wie vor ein großer Volksbrauch ist.
Mich interessiert ja immer: Was kann man von so einem Heiligen lernen? Nun, bei Leonhard ist das ganz einfach. Seine Lebensfrage war: Wie kann ich dazu beitragen, dass Menschen sich nicht mehr so gefangen fühlen. Und gefangen ist man ja nicht nur in Kerkern, sondern ganz schnell auch in Gewohnheiten, krank machenden Beziehungen oder ungesunden Lebensmustern. Insofern sollte man am heutigen Leonharditag vor allem die Freiheit feiern.