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Vogt, Dr. Fabian

Eine Sendung von

Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt

Leif Eriksson

Leif Eriksson

Kennen Sie Leif Eriksson? Den Sohn von Erik, dem Roten? Den Mann mit dem schönen Beinamen „der Glückliche“? Leif, der Glückliche! Der glückliche Leif war Grönländer und gilt inzwischen als der eigentliche Entdecker Amerikas. Ja, der Abenteurer fuhr nämlich schon um das Jahr 1000 – also rund 500 Jahre vor Kolumbus – auf einer Entdeckungsreise bis nach Neufundland. Er nannte den von ihm neu entdeckten Kontinent „Vinland“ und erkundete später noch mehrfach die nordamerikanische Küste.

In zwei altnordischen Sagas wird ausführlich von Leif Eriksson erzählt. Trotzdem waren sich die Wissenschaftlich lange unsicher, ob es diese Entdeckungsfahrten wirklich gegeben hat. Bis sie auf Neufundland die Reste einer skandinavischen Siedlung entdeckten. Seither kann man den heutigen Leif-Eriksson-Tag noch überzeugter feiern.

Zu einer dauerhaften Besiedelung Amerikas durch die Grönländer kam es übrigens nicht. Das lag unter anderem daran, dass sich Leif nach dem Tod seines Vaters als neuer Herrscher erst einmal um Grönland kümmern musste. Und um die Christianisierung seines Reiches. Denn Leif Eriksson gilt auch als großer Missionar.

Nun frage ich mich natürlich: Warum wurde Leif wohl „der Glückliche“ genannt? Weil er Amerika entdeckte, weil er einfach ein sonniges Gemüt hatte – oder weil ihn die Entdeckung des Glaubens mehr bewegte als dieses sagenumwobene „Vinland“ im Westen?