Kilian
Kilian? Das ist ein Heiliger. Genauer gesagt: Das war ein Missionar aus Irland. Ein Gottesmann, der im 7. Jahrhundert in und um Würzburg gepredigt haben soll. Das Interessante daran ist übrigens, dass das finstere Germanien gar nicht von Süden, sondern von Norden aus missioniert wurde. Natürlich hatten die Deutschen schon mal was von Jesus und seiner Botschaft gehört – und es gab auch Kirchen – aber durchgesetzt hatte sich das Christentum in dieser Zeit noch nicht.
Und so machten sich eben ab dem 6. Jahrhundert viele irische und schot-tische Mönche auf den Weg, um dem noch ziemlich barbarischen Frankenreich unter Lebensgefahr die Schönheit des Glaubens näher zu bringen.
Nun, wie das immer so ist: Viele ließen sich begeistern. Und andere fanden diesen ganzen neumodischen Kram überflüssig. Oder sogar störend. Wie Gailana, die Frau des fränkischen Herzogs Gozbert von Thüringen. Die war nämlich vorher mit dem Bruder ihres aktuellen Mannes verheiratet gewesen, so dass ihre Zweitehe damals als Blutschande galt und von den Christen deutlich kritisiert wurde.
Kurz und knapp: Gailana ließ Kilian und zwei seiner Gefährten ermorden und im Pferdestall der Herzogsburg vergraben. So erzählt es zumindest die Legende. Und der mutige Heilige? Der lebt in so netten Bauernregeln weiter wie: „Ist es zu St. Kilian schön – werden viele gute Tag‘ vergehn.“