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Vogt, Dr. Fabian

Eine Sendung von

Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt

Juli

Juli

In den vierziger Jahren vor Christus reiste der römische Kaiser Julius Cäsar nach Ägypten. Unter anderem, um sich dort mit dem Astronomen Sosigenes über eine Kalenderreform zu unterhalten. Ja, weil das mit der bisherigen Einteilung des Jahres in Monate im römischen Reich irgendwie nicht so richtig funktionierte.

Während der Beratungen wurde unter anderem klar: Was die Römer brauchten, waren Schaltjahre. Und so entstand der Beschluss, dass der Februar zukünftig 28 Tage, alle vier Jahre aber 29 Tage haben sollte. Im Jahr 46 vor Christus wurde dieser so genannten Julianische Kalender eingeführt – und der siebte Monat des Jahres zu Ehren seines Urhebers Julius Cäsar „Juli“ genannt.

Tja, und als die Römer Germanien eroberten, löste der Name Juli nach und nach die alten Namen ab. Vorher hatte der siebte Monat im Jahr bei uns nämlich ganz unterschiedliche Bezeichnungen gehabt. Meist wurde er Heumonat genannt, weil dann die erste Ernte eingefahren wurde, manchmal aber auch Bärenmonat. Oder Honigmonat, beziehungswiese Honigmond, wonach bis heute die Flitterwochen heißen: Honeymoon. Ja, das ist der alte Name des Juli.

Die Christen hatten übrigens mit dem Julianischen Kalender keine Probleme – sie fanden, dass er doch etwas zu sehr auf den Kaiser gemünzt war. Also übernahmen sie zwar sein System, beschlossen aber, den Beginn der Zeitrechnung zu verändern. Zukünftig sollte nicht mehr die Gründung der Stadt Rom das Maß aller Dinge sein, sondern die Geburt Jesu Christi. Nun: Dem Juli ist das, glaube ich, egal.