Himmelsbilder

Um ehrlich zu sein: Ich steh nicht so auf Harfenmusik. In meinem Himmel hätte ich gerne Rock ‘n‘ Roll. Oder Soul-Musik. Oder Swing. Hauptsache: guten Groove. Und wenn’s geht, möchte ich statt Manna auch lieber ein exquisites italienisches Restaurant. Eines, das nicht Ambrosia, sondern Chianti und Penne Arrabiata serviert.

Was noch? Also: meine Freunde hätte ich gerne dabei. Meine Familie. Na gut, es gibt auch Verwandte, die können ruhig in einem Nebenhimmel untergebracht werden. Aber die Menschen, die mir was bedeuten, die möchte ich in meiner Nähe. Ach ja, und dann will ziemlich bald eine Privataudienz bei Gott. Ich meine: Mit dem hätte ich schon einiges zu besprechen. So ganz perfekt ist da ja mit der Erde nicht geworden. Und überhaupt …

Vorgestern saßen wir zusammen, mit ein paar Freunden. Und haben angefangen, einfach mal zu träumen. Wie wir uns den Himmel wünschen. Weil wir die klassischen Vorstellungen mit den frohlockenden Engelchen auf der Wolke alle nicht besonders attraktiv fanden. Und weil sich die Bibel bei der Beschreibung des Himmels ja auch diskret zurückhält.

Irgendwann sagte eine Freundin: „Hey, fällt euch was auf? Wir zählen eigentlich alle nur Sachen auf, die wir uns auf der Erde wünschen. Vielleicht ist der Himmel ganz anders.“ Ja, vielleicht. Aber wir können uns ja darauf freuen. Und zwar jetzt schon.