Barbara
„Knospen an St. Barbara, sind zum Christfest Blüten da.“ Kennen Sie, oder? Den alten Brauch? Am St. Barbaratag, also heute, holt man sich Zweige von winterlichen Obstbäumen, stellt sie ins Wasser – und wenn alles gut geht, dann blühen sie in der warmen Wohnung bis Weihnachten auf.
Hinter diesem Brauch steckt übrigens eine ganz bewegende Legende: Im 3. Jahrhundert lebte in der Türkei eine wunderschöne, junge Frau. Angeblich war sie so reizend, dass viele Männer um ihre Hand anhielten. Doch Barbara interessierte sich gerade für etwas ganz anderes. Sie hatte nämlich einige Christen kennen gelernt – und fand deren Botschaft von der Liebe und der Gnade Gottes so faszinierend, dass sie sich gerne taufen lassen wollte.
Nun, als Barbaras Vater das hörte, sperrte er seine Tochter sofort wutentbrannt in einen Turm ein. Doch die junge Frau wollte ihrem Glauben einfach nicht abschwören. Auch nicht, als der Vater anfing, sie zu martern. Ja, irgendwie gelang es ihr sogar, sich doch heimlich taufen zu lassen, woraufhin der Vater Barbara erst ins Gefängnis sperren ließ und sie am Ende eigenhändig enthauptete.
Auf dem Weg ins Gefängnis – so erzählt die Legende – blieb am Gewand von Barbara ein Zweig hängen. Und als sie den in Wasser stellte, blühte er genau an dem Tag auf, an dem sie zum Tode verurteilt wurde. Die blühenden Knospen sind also ein Symbol für den unfassbar starken Glauben einer jungen Frau – ein Glaube, der größer ist als die Angst vor dem Tod. Tolles Zeichen. Finde ich …