August
Das ist ja schon erstaunlich, wie sich Leute ihren Nachruhm sichern wollen. Ja, der römische Kaiser Augustus zum Beispiel. Der hat einfach im Jahr 8 vor Christus festgelegt, dass der sechste Monat im Jahr, der bislang Sextilis hieß, fortan nach ihm „August“ heißen soll.
Ganz praktisch war dabei, dass ohnehin eine Umbenennung der Monate anstand, weil der Jahresbeginn kurz zuvor auf den 1. Januar verlegt worden war – und es machte sich ja nicht so gut, wenn der achte Monat nach wie vor „der Sechste“ hieß. Andererseits: September, Oktober, November und Dezember heißen ja auch noch Siebter, Achter, Neunter und Zehnter – obwohl die Zählung nicht mehr stimmt.
Tatsächlich heißt der August bis heute nach Kaiser Augustus. Trotzdem hätte sich der selbstbewusste Herrscher wahrscheinlich niemals träumen lassen, dass sein Name zweitausend Jahre später weniger wegen des markigen Monatsnamens als wegen einer kleinen historischen Randbemerkung bekannt sein würde.
Ja, ich behaupte: Dass der August nach einem Kaiser heißt, ist vielen Menschen nicht wirklich bewusst. Aber dass er in der Geburtsgeschichte von Jesus genannt wird, das weiß fast jeder: „Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde.“ Da verdankt der Imperator seinen Bekanntheitsgrad einem israelischen Wanderprediger. Erstaunlich …