Apfelbäumchen
Wow, morgen ist es soweit: Nach 5128 Jahren endet der aktuelle Zyklus des berühmten Maya-Kalenders. Und was heißt das? Nun: Pessimistische Anhänger dieser Zählung glauben, dass dann die Welt untergeht: wahlweise durch eine Flutwelle, einen Asteroiden, der die Erde trifft, oder durch Außerirdische. Die Optimisten dagegen sind der Überzeugung, dass dann ein neues Kapitel der Menschheitsgeschichte aufgeschlagen wird.
Nun ist die große Frage: Was glauben Sie? Oder ist Ihnen ziemlich egal, ob morgen die Welt unter- oder aufgeht? Ich meine: Es gibt ja immerhin drei Möglichkeiten: Entweder ist morgen alles zu Ende, es wird alles besser oder es bleibt, wie es ist. Mal ehrlich: Welche Option wäre Ihnen denn am liebsten? Wenn Sie mich fragen: Ich fände es nicht schlecht, wenn ab morgen alles besser wird – und die Menschheit tatsächlich „in höhere Dimensionen aufsteigt“. Auch wenn ich mit Maya-Kalendern eigentlich überhaupt nichts am Hut habe.
Der Reformator Martin Luther hat angeblich mal den schönen Satz gesagt: „Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt untergeht, dann würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen.“ Das ist eine Einstellung, die mir gefällt, das ist „gelebte Hoffnung“. Und ich habe ja jetzt – zum Glück – noch einen ganzen Tag Zeit, um mir zu überlegen, welches „Apfelbäumchen der Hoffnung“ ich heute pflanze. Denn unter uns: Wenn keiner anfängt, Hoffnung zu pflanzen, dann wird auch nichts blühen. Ganz gleich, was die Maya prophezeien.