Ochs und Esel
Ich baue meine Weihnachtskrippe auf. Über das Jahr steht sie gut verpackt im Schrank. Nun hole ich die Figuren aus dem Karton und wickele sie vorsichtig aus dem Papier. Sie sind aus braunem Ton und stammen aus Peru. Maria und Josef und die Krippe. Und dann kommen Ochs und Esel. Sie recken ihre Hälse und schauen zu dem Kind in der Krippe.
Die Tiere im Stall.
Gedanken an meinen letzten Besuch auf einem Bauernhof
Ich denke an meinen letzten Besuch auf dem Bauernhof meines Neffen. Zur Futterzeit gehe ich mit in den Stall. Die großen braunen Rinder warten schon. Nun drängen sie sich zur Futterrinne und fressen. Es ist warm im Stall, obwohl es draußen kalt ist. Die Tiere machen es warm. Und überall hört man das gleichmäßige Kauen und das Rascheln von Stroh. Es riecht nach Heu und Tierausdünstung.
Ich kann mir vorstellen, dass es für Maria und Josef gut auszuhalten war, dort zwischen den Tieren im Stall. Sie haben ihnen Wärme gegeben und Ruhe in der kalten Nacht von Bethlehem.
In der Weihnachtsgeschichte kommen Ochs und Esel nicht vor
In der Weihnachtsgeschichte im Lukasevangelium wird von Ochs und Esel nichts erzählt. Es wird nur gesagt: Sie legen das Kind in eine Krippe, weil sie in den Herbergen in Bethlehem kein Zimmer mehr gefunden haben. Aber schon aus dem 4. Jahrhundert kennt man Darstellungen der Weihnachtsgeschichte, auf denen Ochs und Esel zu sehen sind.
Dennoch sind Ochs und Esel Bestandteil der Weihnachtstradition
Sie sind ein fester Bestandteil der Weihnachtstradition geworden. Sie sind die ersten Zeugen der Geburt des Gotteskindes. Das Wunder im Stall von Bethlehem nehmen nur wenige Menschen wahr. Und das auch nur durch himmlische Hilfe. Durch Engel, die den Hirten erscheinen und die frohe Botschaft verkündigen. Und durch den Stern, der den Weisen aus dem Morgenland den Weg zeigt. Aber die Tiere sehen und erkennen direkt, dass da etwas Großes geschieht.
Wegen der Verheißung des Propheten Jesaja wurden beide Tiere in Tradition aufgenommen
Ochs und Esel wurden in die Weihnachtsdarstellungen aufgenommen, weil es schon beim Propheten Jesaja heißt: Ein Ochse kennt seinen Herrn und ein Esel die Krippe seines Herrn, aber das Volk versteht‘s nicht. (Jes. 1,3)
Menschen, die ein Haustier haben, verstehen das
Für Menschen, die mit einem Haustier zusammenleben, wird das ganz vertraut sein. Tiere sind oft treue und aufmerksame Begleiter. Auch wenn sie auf die Pflege der Menschen angewiesen sind, so geben sie doch etwas zurück. Nähe und Zuneigung. Sie hören geduldig zu. Sie spüren oft ganz genau, wenn ihr Mensch traurig ist und Aufmunterung braucht.
Friede zwischen Menschen und Mensch und Tier
Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden, so haben die Engel in Bethlehem gesungen. Das gilt den Menschen, die sich im Stall um das neugeborene Kind versammelt haben. Und darüber hinaus allen Menschen. Das gilt aber auch den Tieren. Friede soll sein unter den Menschen, aber auch Friede zwischen Mensch und Tier.